Putbus (†) (K)

Das städtische Gemeinwesen gehört sicher zu den ältesten Ansiedlungen Rügens, da die Herren zu Putbus (ursprünglich Pudbuske) in einem 1249 geschlossenen Auseinandersetzungsvertrag mit ihrem Fürsten schon „aus unvordenklichen Zeiten her“ als zu Putbus gesessen bezeichnet werden. Der ursprünglich wendische Ort bestand aus einer Siedlung und einer sich anschließenden Burg mit Wall und Graben. 1483 teilte sich das Haus Putbus in zwei Linien. Während Pridbor, Oberhauptmann zu Rügen und Reichsrat in Dänemark, die dänischen Besitzungen erhielt und dort seinen Wohnsitz nahm, bekam sein Bruder Woldemar, nun Landvogt von Rügen, die Herrschaft Putbus zugesprochen. Als die letztgenannte Linie 1702 mit Ernst Ludwig II. erlosch, fiel das hinterlassene Erbe an den Freiherrn Malte zu Putbus (wurde 1720 in den Reichsgrafenstand erhoben) aus dem dänischen Familienzweig. Zu dessen Besitznachfolgern gehörten: Graf Moritz Ulrich zu Putbus (von 1723 bis 1751), Graf Malte Friedrich zu Putbus (ab 1751) und Fürst Wilhelm Malte zu Putbus (bis 1854, erhielt 1807 vom schwedischen König Gustav IV. Adolf den Fürstentitel). Nach der späteren Bestätigung des hohen Titels durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erhob dieser die fürstlichen Liegenschaften auf Rügen 1840 in den Rang einer Grafschaft.[1] Unter Wilhelm Malte entstanden unter anderem: die Residenzstadt Putbus (ab 1808), das klassizistische Schloss (von Johann Gottfried Steinmeyer [1780–1851], 1827–1833, nach Umbau des Vorgängergebäudes), das Schauspielhaus (wohl von Wilhelm Steinbach 1819 begonnen, 1835 nochmals von anderer Hand verändert), der Marstall (von Johann Gottfried Steinmeyer, 1821–1824, Bauzeit nicht gesichert), die Orangerie (angeblich von Karl Friedrich Schinkel [1781–1841] und Friedrich August Stüler [1800–1865], 1824 und 1853), das Kurhaus (von August Stüler und Johann Gottfried Steinmeyer, 1844–1846, dessen Umbau zur Kirche 1891/92), die sogenannte Villa Löwenstein beziehungsweise das Gartenhaus (von Johann Gottfried Steinmeyer, 1828/29, in der Villa Ausarbeitung der Verfassung des Deutschen Reiches durch Bismarck), das Pädagogium am Circus (ehemals erstes Gymnasium der Insel, während der nationalsozialistischen Zeit „SS-Eliteschule Rügen“, 1827–1836), das Badehaus Goor (von Johann Gottfried Steinmeyer, 1817–1830), das Jagdschloss Granitz (von Johann Gottfried Steinmeyer und Karl Friedrich Schinkel, 1837–1844) sowie die erweiterte Parkanlage (ab 1804).[2]

Da die Ehe Fürst Maltes mit der Freiin Louise von Lauterbach ohne männliche Nachkommen geblieben war, gelangte die Herrschaft Putbus nach dem Tode des Fürsten im Jahre 1854 an seine Witwe. Zu deren Besitznachfolgern gehörten: Wilhelm Carl Gustav Malte, Reichsgraf von Wylich und Lottum (bis 1907, Enkelsohn der Fürstin Louise, nahm als Fideikommissinhaber den Titel eines Herrn und Fürsten zu Putbus an), Maria F. zu Putbus (von 1907 bis 1927, Tochter des Vorgenannten, war mit Franz von Veltheim-Harbke vermählt, dieser ab 1907 ebenfalls Inhaber des Fürstentitels), Frau Asta verw. von Riepenhausen (von 1927 bis 1934, zweite Tochter des Grafen Wilhelm), Malte von Veltheim (von 1934 bis 1945, Sohn der dritten Tochter des Grafen Wilhelm, Tochter war mit Adolf von Veltheim-Ostrau vermählt), Malte von Veltheim wurde 1938 durch innenministerielle Verfügung der Name von Putbus verliehen, er verstarb am 10. Februar 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen bei Oranienburg) und Friedrich Malte zu Putbus (Sohn des Vorgenannten, fiel im April 1945 in Westpreußen). Bestimmungsgemäß sollte nun der jüngere Bruder des Gefallenen, Franz zu Putbus, das väterliche Erbe auf Rügen antreten, doch stattdessen musste er seine Heimat 1945 in Richtung der westlichen Besatzungszonen verlassen.[3] Anfang der 1990er-Jahre versuchte Franz zu Putbus den Rügener Besitz zurückzuerlangen. Dabei bekam er aber bald zu spüren, dass dieses Unterfangen bei den heutigen Inhabern der infrage kommenden Immobilien nicht auf Gegenliebe stieß. Auch der jahrelange Weg über alle Instanzen führte letztendlich nicht zum erhofften Erfolg. Trotz aller Niederlagen und Rückschläge hat der Nachfahre Fürst Maltes seiner Vaterstadt in einer wiedergewonnenen Villa am Circus die Treue gehalten. Beendet wurde dieser Treuebund erst im Jahre 2004, als der Putbuser für immer die Augen schloss. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Vilmnitzer Gottesacker nur wenige Schritte hinter dem Chor der dortigen Kirche, in dessen Gruftgewölbe sich 27 Särge von verstorbenen Familienmitgliedern des Hauses Putbus befinden.[4] Auf der Grabplatte (aus Granit) lesen wir:

„Franz-Wilhelm
Fürst zu Putbus
* 28. Mai 1927
† 5. April 2004“

Das Vorgängergebäude des Putbusser Schlosses wird erstmals im Jahre 1371 als „Steinhaus“ erwähnt (lag in einer kleinen Wallburg, Streichrichtung Südost–Nordwest). Dieses feste Haus, von dem sich wahrscheinlich noch heute einige Fundamentreste erhalten haben, wurde 1584–1594 durch einen an die südöstliche Schmalseite angefügten Flügel (bildete mit dem Altbau eine in Richtung Nordwest beziehungsweise Nordost streichende L-Form) erweitert. Außerdem wurde der von beiden Häusern begrenzte Vorplatz (nordöstlich des „Steinhauses“ gelegen) durch eine rechtwinklige Mauer geschlossen und die kastellartige Gesamtanlage durch vier Ecktürme fortifikatorisch, vor allem aber optisch aufgewertet. Etwa ab 1605 ersetzte man beide Mauern durch zwei weitere Flügel. Diese umschlossen mit den schon bestehenden Trakten einen rechteckigen Innenhof. Gemäß der damals üblichen Festungstechnik war der gesamte Gebäudekomplex von einem achteckigen Grabensystem umgeben. Ab 1725 wurde das Schloss abermals vergrößert. Im Zuge dieser Arbeiten entstand unter Beibehaltung des „Steinhauses“, eines Teils des Südostflügels und der Ecktürme (die übrige Bebauung fiel der Spitzhacke zum Opfer) auf dem Standort des Nordostflügels ein vollkommen neues, in Richtung Südost–Nordwest streichendes Gebäude (ca. 67 × 17 Meter, dreigeschossig, unterkellert), dessen geschlossene Hauptfront um jeweils drei Achslängen über die in den Neubau mit einbezogenen Ecktürme hinausreichte.[5] Von 1827 bis 1837 ließ Fürst Wilhelm Malte das mittlerweile desolat gewordene Schloss nach Plänen des Berliner Architekten Steinmeyer (Jugendfreund Schinkels) im klassizistischen Stil umgestalten. Zu den architektonischen Veränderungen Steinmeyers gehörten unter anderem der an die Hauptfront angefügte Portikus (deiecksübergiebelt, acht tragende Säulen, davon sechs Exemplare in vorgezogener Position), der Abriss des festen Hauses und die Wiedererrichtung des Nordwestflügels (damit Schaffung eines Binnenhofes, dessen offene Südwestseite mit einer Säulenreihe abschloss). Am 23. Dezember 1865 brach im Schloss ein verheerender Brand aus, der einen Teil des Gebäudes in Schutt und Asche legte. Der Wiederaufbau der halb zerstörten Residenz währte von 1867 bis 1872,[6] wobei diesmal der Berliner Architekt J. Pawelt planerisch zum Zuge kam. Unter seiner Federführung wurde der zentrale Gebäudeteil um ein Geschoss erhöht, die Dächer, nun flacher gelegt, erhielten eine umlaufende Balustrade, die Fenster der Beletage wurden an der Nordostseite mit Rundbögen versehen, an die Stelle des Binnenhofes trat ein viergeschossiger Neubau (dreiecksübergiebelt, drei Achsen, vorgelagerte Terrasse mit Freitreppe, trat südwestseitig als Mittelrisalit in Erscheinung), den säulengestützten Portikus verband man mit einer Auffahrtsrampe. Alle Neuerungen und Veränderungen Pawelts entsprachen im Wesentlichen dem damaligen Zeitgeist der Gründerjahre, doch konnten sie die alte Steinmeyer’sche Linienführung nicht vollends außer Kraft setzen. Im Hinblick darauf kommt Helmut Sieber zu dem Schluss: „Trotz dieser Zugeständnisse an den damals modernen italienischen Stil blieb die von Wilhelm Malte geschaffene Anlage die letzte und bedeutendste des norddeutschen Klassizimus.“[7]

Nach 1945 ging es mit dem Putbuser Schloss stetig bergab. Den Anfang machte dabei die HO, die in dem einst herrschaftlichen Gemäuer ein Lager für Waschmittel untergebracht hatte. Mitte der 1950er-Jahre wollte man das nun desolat gewordene Gebäude in ein internationales Hotel und Kurhaus umgestalten. Auf Anraten der Schweriner Denkmalpflege sollte dies unbedingt mit dem Rückbau der Pawelt’schen Erweiterungen verbunden werden, da man allgemein in der Denkmalpflege sowohl in Mittel- als auch in Westdeutschland wenig Verständnis für den gründerzeitlichen Baustil hegte. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der zentrale Teil des Hauses schon bald ohne Obergeschoss und Dach (an eine Neueindeckung war aus finanziellen Gründen vorerst nicht zu denken) allen Unbilden der Natur ausgesetzt war. In Putbus führte das „Schlossdilemma“ zu Protesten, zumal man erfahren hatte, dass ein maßgeblicher Vertreter der Bauakademie Berlin das für den Lückenschluss erforderliche Geld lieber in den so dringend benötigten Wohnungsbau investieren wollte. Neben der Putbuser Bevölkerung setzte sich auch der damalige Schweriner Landeskonservator für den Wiederaufbau des gefährdeten Hauses ein. Sein Bittschreiben an den Staatssekretär Alexander Abusch im Ministerium für Kultur blieb jedoch ohne Resonanz. Der weitere Werdegang gestaltete sich nach Horst Ende dann folgendermaßen: „Materielle Schwierigkeiten und ‚ideologische Untermauerungen‘ der eben geschilderten Art veranlassten 1958 den Rat des Bezirkes Rostock, den Abbruch zu verlangen. Die Denkmalpflege versagte übrigens trotz mehrfacher Anmahnung ihre Zustimmung. 1960 sprengte man zunächst die rechte Gebäudehälfte, und am 6. April 1962 den Rest.“[8]

Als man 1971 den eventuellen Wiederaufbau des Schlosses in Erwägung zog, machten sich einige Schweriner Denkmalpfleger daran, den verbliebenen Schuttberg nach verwertbaren Restbeständen zu durchsuchen. Auch darüber gibt uns Horst Ende Auskunft: „[…] kam am 6. Juli die Aufforderung, das Inventar des Schlosses zu bergen. Dazu gehörten schöne neugotische Schnitzereien, Türen, Wandpaneele, Deckenstuck und mehrere Wandgemälde beziehungsweise Supraporten, neben anderen von dem zur Düsseldorfer Malerschule gehörenden Wilhelm Engelhardt (1813–1902). Diese Teile wurden unter Aufsicht und Mitarbeit von Restauratoren des Instituts für Denkmalpflege ausgebaut, in Kisten verpackt und schließlich, weil kein geeignetes Gebäude für einen Wiedereinbau gefunden werden konnte, im Schweriner Schloß eingelagert.“[9]

Der gänzliche Abbruch der noch stehenden Ruinenreste erfolgte dann im Laufe des Jahres 1973. Erhalten blieb lediglich die teichseitige Schlossterrasse mit Freitreppe, Futtermauer und Pergola. Die hier genannten Baulichkeiten wurden im Jahre 2005 erneuert und saniert. Dabei traten östlich des Sanierungsgebiets ein Gewölbekeller und Reste der alten Schlossfundamente zutage. Insofern ist davon auszugehen, dass sich unter dem angrenzenden Erdreich noch weiter Schlossrelikte befinden.

Zweifelsohne gehörte das Putbusser Schloss (gemäß Luftbildauswertung: nordöstlicher Trakt ca. 68 × 17 Meter, südwestlicher Trakt etwa 38 × 13 Meter), in dem sich eine ganze Anzahl hervorragender Werke der bildenden Kunst befanden, zu den bedeutendsten Baudenkmälern Pommerns. Genannt werden unter anderem mehrere Statuen und Büsten von Thorwaldsen und Rauch sowie über ein Dutzend Gemälde der Maler Rubens, van Dyck, Teniers, Wouwerman, Tintoretto und Velázquez.[10] Nicht minder beachtenswert war der prächtige, über zwei Geschosse reichende Festsaal mit seiner neuen barock-klassizistischen Formensprache und wertvollen Ausstattung.[11]

Welche Wege die kostbaren Kunstwerke nach 1945 im Einzelnen nahmen, ist dem Verfasser leider nicht bekannt. In Anbetracht der damaligen Sachlage spricht jedoch vieles dafür, dass ein nicht geringer Teil in den Besitz der sowjetischen Siegermacht gelangte. Trotz allem haben sich neben den in Schwerin deponierten Restbeständen[12] noch weitere Ausstattungsstücke des Hauses erhalten. Sie stammen zum größten Teil aus dem Nachlass des verstorbenen Franz zu Putbus und der Putbuser Kirchengemeinde. Gegenwärtig (2010) kann man sie in der dortigen Orangerie für einen kleinen Obolus besichtigen.

Der Putbusser Park geht ebenso wie die Anlage in Griebenow auf einen vormaligen Barockgarten zurück, der im Falle von Putbus nach 1725 vor der Hauptfassade des Schlosses Gestalt annahm.[13] 1804 ließ Fürst Wilhelm Malte die um das Schloss führenden Wallgräben einebnen und den flächenmäßig nur bescheidenen Garten von 1810 bis 1825 in einen umfangreichen Landschaftspark umgestalten. Im Jahre 1833 wurde der noch junge Park um den westlich des Kurhauses liegenden Tiergarten (ehemals Kuhkoppel) erweitert. Zusätzliche Erweiterungen erfolgten dann kurz nach 1870, während der man die Trassenführung der Lauterbacher Chaussee in Richtung Osten verlegte. Nicht unerwähnt sollen an dieser Stelle auch die Putbusser Gärtner bleiben, da sie für alle Pflanz- und Pflegemaßnahmen der großen und schönen Anlage (75 Hektar) verantwortlich zeichneten. Genannt seien hier insbesondere: Jochen Christoph Halliger (tätig von 1793 bis 1818), Christian Friedrich Halliger (Sohn des Vorgenannten, tätig von 1819 bis wenigstens 1845), ein Herr Todenhagen (tätig in den 1840er-Jahren), ein Herr Asmus (tätig in den 1840er-Jahren), Johann Joseph Glatt (tätig von 1870 bis 1872) und der Obergärtner Günter (tätig nach 1900).[14]

Die Putbusser Gartenanlage zeichnet sich neben ihren Alleen, Rasenflächen, Gehölzgruppen und Solitären vor allem durch ihre Weiträumigkeit aus, wobei diese durch die in Richtung Greifswalder Bodden weisenden Sichtachsen noch an Tiefe und Umfang gewinnt. Von den im Park präsenten Gehölzarten gehört der überwiegende Teil zur einheimischen Natur. Es befinden sich in der Anlage aber auch eine ganze Anzahl von Exoten, etwa Riesenmammutbaum (ehemals sechs gewaltige Exemplare, darunter ein seit Kurzem verdorrter Baum und einer von 6,6 Meter Umfang), Urwaldmammutbaum, Weißtanne, Hemlocktanne, Sicheltanne, Douglasie, Zeder, Weymouthskiefer, Eibe, Lebensbaum, Buchsbaum, Tulpenbaum, Esskastanie, Platane, Ginkgo und andere mehr.[15]

Außer den bereits anfangs genannten Gebäuden, die unter Wilhelm Malte mehrheitlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Park errichtet wurden, sind dort überdies noch die „Alte Schmiede“ (mit dem nahen Marstall in den 1990er-Jahren renoviert), das ehemalige Affenhaus (heute Café und Puppenmuseum), das Mausoleum und vier Werke der bildenden Kunst von Bedeutung. Zu den letztgenannten Objekten gehören zum einen das in der Mitte des Parks stehende Denkmal Fürst Wilhelm Maltes I. (Marmorstatue von Friedrich Drake [1805–1882], 1859) und zum anderen „Der sterbende Gallier“ (Bronzestatue vor der Orangerie, Kopie des im Kapitol-Museum stehenden Originals, zierte bis 1865 den Schlosshof, ist seit 1965 auf dem heutigen Standort präsent) sowie zwei bronzene Fechter (wurden nach dem Vorbild der in der Villa Borghese stehenden Originale angefertigt, erster Guss im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts, zweiter Guss 1997 in Berlin) auf den Torpfeilern des sogenannten Fechtertores am Parkausgang nach Lauterbach. Bei dem anfangs erwähnten Mausoleum handelt es sich um ein Backsteingebäude in Orangerienähe (neogotischer Zentralbau von 1867, Ruhestätte der letzten Putbusser Fürsten). Nennenswert sind zudem der Bismarckstein (Deckstein eines Hünengrabes, wurde 1901 zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg in die Lotrechte gebracht, Inschrift 1970 stark beschädigt, nach 2000 in Goldfassung erneuert), das Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges (1937 errichtet, offener Arkaden-Rundbau aus Feldstein, im Zentrum steinerner Sarkophag mit Helmschmuck) auf einer Anhöhe an der südwestlichen Teichflanke und das Reiterdenkmal am westlichen Sportplatzrand (Messingtafel an Granitsteinmauer, 1936 aufgeführt). Auf der Tafel lesen wir: „Es starben den Reitertod im sportlichen Wettkampf für Deutschland Friedrich Sigismund Prinz von Preußen | Luzern 6.VII.1927 | Carl Friedrich Freiherr von Langen-Parow | Döberitz 2.VIII.1934 | Axel Holst | Berlin 2.I.1935“.

Nicht mehr vorhanden sind dagegen die Schwanenteichbrücke und das Fasanenhaus, wobei die ehemalige Großvoliere aufgrund einiger erhalten gebliebener Mauerrelikte (wurden erst vor wenigen Jahren durch neue Fugenverfüllungen gesichert) nur zum Teil von ihrem Standort verschwunden ist.[16]

Nach dem Berliner Mauerfall erlebten der Park und ein Teil seiner Bebauung eine kaum zu erwartende Renaissance. Damit einher gingen unter anderem folgende Aktivitäten: die Freilegung der Sichtachsen, die Pflege der Rasenflächen und des Wegenetzes, der Ersatz mehrerer Baumabgänge durch Neuanpflanzungen sowie die Sanierung der Schlosskirche, des Marstalls (heute z. T. Kulturstätte), der Schmiede (gegenwärtig Informationszentrum), der Orangerie (z. Z. Museum), der Orangerienebengebäude (werden unter anderem als Café genutzt) und des Affenhauses.

–––

[1] Sieber, Helmut: Schlösser und Herrensitze in Pommern, Frankfurt am Main 1978, S. 26

[2] Baier, Gerd; Ende, Horst; Dräger, Beatrix; Handorf, Dirk; Oltmanns, Brigitte (Bearb.): Die Bau- und Kunstdenkmale in Mecklenburg-Vorpommern. Vorpommersche Küstenregion. Stralsund – Greifswald – Rügen – Usedom, hrsg. v. Landesamt f. Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Berlin 1995, S. 558ff.

[3] Sieber, Helmut: Schlösser und Herrensitze in Pommern, 3. Aufl., Frankfurt am Main 1978, S. 29

[4] Baier, Gerd; Ende, Horst; Dräger, Beatrix; Handorf, Dirk; Oltmanns, Brigitte (Bearb.): Die Bau- und Kunstdenkmale in Mecklenburg-Vorpommern. Vorpommersche Küstenregion. Stralsund – Greifswald – Rügen – Usedom, hrsg. v. Landesamt f. Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Berlin 1995, S. 616

[5] o. A.: Informationstafel zur Bauhistorie des Schlosses Putbus in der „Alten Schmiede“ am Putbusser Marstall, vor Ort in Augenschein genommen am 28.9.2009

[6] Farin, André; Gebler, Christoph: Putbus, Rügens weiße Stadt, hrsg. von der Stadt Putbus, Putbus 1998, sowie o. A.: Informationstafel zur Bauhistorie des Schlosses Putbus in der „Alten Schmiede“ am Putbusser Marstall, vor Ort in Augenschein genommen am 28.9. 2009

[7] Sieber, Helmut: Schlösser und Herrensitze in Pommern, 3. Aufl., Frankfurt am Main 1978, S. 28

[8] Ende, Horst: „Aufwärts“: Schloss wurde abgerissen, in: Norddeutscher Leuchtturm, Wochenendbeilage der NdZ, Nr. 1968 vom 4. Januar 1991, S. 6

[9] Ebd.

[10] Sieber, Helmut: Schlösser und Herrensitze in Pommern, 3. Aufl., Frankfurt am Main 1978, S. 28

[11] o. A.: Informationstafel zur Bauhistorie des Schlosses Putbus in der „Alten Schmiede“ am Putbusser Marsall, vor Ort in Augenschein genommen am 28.9.2009

[12] Ende, Horst: „Aufwärts“: Schloss wurde abgerissen, in: Norddeutscher Leuchtturm, Wochenendbeilage der NdZ, Nr. 1968 vom 4. Januar 1991, S. 6

[13] Bock, Sabine; Helms, Thomas: Schlösser und Herrenhäuser auf Rügen, Bremen 1993, S. 107

[14] Webersinke, Sabine und Andreas: Der Landschaftspark in Putbus auf Rügen, in: Fürstliche Garten(t)räume, Schlösser und Gärten in Mecklenburg-Vorpommern, hrsg. im Auftrag der Stadt Barth, verantwortlich: Melanie Ehler, Vinata-Museum, o. J. (2003), S. 105

[15] Farin, André; Gebler, Christoph: Putbus, Rügens weiße Stadt, hrsg. von der Stadt Putbus, Putbus 1998; siehe auch Krauß, Neidhardt; Fischer, Egon: Unterwegs zu Burgen, Schlössern und Parkanlagen in Vorpommern, Rostock 1991, S. 59f.

[16] Farin, André und Gebler, Christoph: Putbus, Rügens weiße Stadt, hrsg. von der Stadt Putbus, Putbus 1998

–––

 

Abkürzungen:
(†) Untergegangenes Haus
(K) Kurzbeschreibung
HO – Handelsorganisation (der DDR)

  1. Putbus, Schloss, Nordostseite, aus: Urban, W. Rügen, so wie es war, Düsseldorf 1995, S. 30 (derzeit nicht dargestellt)
  2. Putbus, Pergola westlich des ehemaligen Schlossstandortes von Südwesten; Foto: D. Schnell, September 2008
  3. Putbus, Parkanlage, Orangerie von Südwesten; Foto: D. Schnell, April 2014
  4. Putbus, Marstall, Südseite; Foto: D. Schnell, April 2005
  5. Putbus, Standbild des Fürsten Wilhelm Malte I. zu Putbus (1783–1854); Foto: D. Schnell, April 2005
  6. Putbus, Mausoleum von Südwesten; Foto: D. Schnell, April 2014
  7. Putbus, Obelisk von 1845 auf dem Circus zur Erinnerung an die 1810 erfolgte Stadtgründung; Foto: D. Schnell, April 2014
  8. Putbus, Badehaus Goor in Lauterbach, Nordwestseite; Foto: D. Schnell, April 2014
  9. Putbus, Löwenplastik auf der Treppenwange des Badehauses Goor in Lauterbach; Foto: D. Schnell, April 2014